In der Regel sind operative Eingriffe an den Augenlidern mit einem sehr niedrigen Risiko verbunden. Allerdings sind bei einem operativen Eingriff Komplikationen nie vollständig auszuschließen und im Einzelfall nicht vorhersehbar.
- Schwellungen und Blutergüsse: Ausmaß und Dauer von Schwellungen und Blutergüssen nach der Operation sind sehr unterschiedlich und individuell ausgeprägt.
- Infektionen des Wundgebietes sind äußerst selten. Bei geeigneter Behandlung müssen sie aber das Ergebnis nicht unbedingt verschlechtern.
- Wundheilungsstörungen an den Lidern sind ebenfalls sehr selten. Hier spielen meist Faktoren eine Rolle, wie eine verzögerte Heilung bei Diabetikern, Rauchern oder Patienten mit Blutgerinnungsstörungen. Diese Risikofaktoren sollten im ausführlichen Patientengespräch ausgeschlossen werden.
- Bei Unterlidstraffungen kann es zu einer Verziehung oder Entrundung des Unterlides kommen. Dies ist eine äußerst unangenehme Komplikation, die zwar selten ist, wenn man zurückhaltend Gewebe entfernt. Im Rahmen einer Infektion oder Wundheilungsstörung kann es jedoch auch zu einer Verziehung des Unterlides kommen. Unter Massage des Unterlides kann sich der Befund ändern, oder aber es wir eine Korrekturoperation notwendig.
Über weitere Risiken lassen Sie sich im ausführlichen Aufklärungsgespräch von Ihrem Arzt informieren. Bei Auswahl eines guten Operateurs und gewissenhafter Befolgung seiner postoperativen Vorschriften wird aber das erwünschte ästhetische Ergebnis im allgemeinen komplikationslos und mit gutem Erfolg erreicht.
Wie bereite ich mich auf die Operation vor?
Es ist ratsam, für die Zeit nach der Operation ungefähr sieben freie Tage einzuplanen, da Sie in der ersten Zeit nach dem Eingriff noch eingeschränkt sein werden.
Sie sollten sich auch in den Tagen unmittelbar vor der Operation nicht allzu viel vorzunehmen, um diese seelisch und körperlich ausgeruht angehen zu können. Aspirin oder ähnliche blutverdünnende Medikamente sollten wegen ihrer hemmenden Wirkung auf die Blutgerinnung mindestens 1-2 Wochen vor dem Eingriff nicht mehr zu sich genommen werden. Bei Fragen und Zweifeln vor der Operation rufen Sie bitte Ihren Operateur an.
Wo findet die Operation statt?
Lidstraffungen werden in der Regel ambulant durchgeführt. Nach der Operation werden Sie zwar eine Ruhepause einhalten, dürfen aber nach der kurzen Beobachtungsphase nach Hause gehen. In keinem Fall sollten Sie selbst Auto fahren.
Was für eine Narkose wird angewandt?
Im allgemeinen werden Lidstraffungen in Lokalanästhesie mit Einspritzung von örtlichem Betäubungsmittel durchgeführt. Bei der lokalen Betäubung erhalten Sie zusätzlich ein Beruhigungsmittel (entweder als Tablette oder als intravenöse Injektion in die Armvene), das Sie in eine Art Dämmerschlaf versetzt. Sie sind zwar wach, aber entspannt und schmerzunempfindlich. Sie bekommen aber mit, dass an Ihnen operiert wird, Sie spüren ein Ziehen oder ähnliches.
Wenn eine Vollnarkose geplant ist, werden Sie in jedem Fall vor der Operation von einem Narkosearzt (Anästhesisten) untersucht, um Ihre Narkosefähigkeit zuklären. Natürlich ist der Anästhesist auch dann während der gesamten Operation dabei und steuert die Narkose. Eine Vollnarkose ist aber eher die Ausnahme.
Wie läuft die Operation ab?
Eine Straffung der Oberlider dauert in der Regel ca. 45-60 Minuten, je nachdem, wie ausgeprägt der Befund ist. Die Straffung der Unterlider dauert ungefähr die gleiche Zeit.
Die Operation verläuft folgendermaßen:
Oberlid: In der natürlichen Lidfalte des Oberlides erfolgt der Hautschnitt, der seitlich etwas oberhalb des äußeren Lidrandes in den sog. Lachfältchen ausläuft. Wieviel Haut entfernt wird, wird vor der Operation durch abwechselndes öffnen und Schließen der Augen bestimmt. Anschließend wird die angezeichnete Hautspindel von dem darunter liegenden Muskel abpräpariert und entfernt. Nach Durchtrennung des oberflächlichen Augenschließmuskels wird ein sehr feines Häutchen (Septum) durchtrennt, durch das sich das Fett aus der Augenhöhle mit zunehmendem Alter drückt. Danach wird das in das Augenlid vorgedrückte Fett entweder entfernt. Um Gewebeerhaltend zu operieren wird heute vermehrt das Fettgewebe erhalten und lediglich durch eine Straffung des erschlafften Septums wieder in die Augenhöhle zurückpositioniert. Gerade bei jüngeren Patienten ist diese Methode sinnvoll, wenn man davon ausgehen kann, dass im Verlauf des weiteren Lebens- in der Regel nach 10-12 Jahren evtl. eine neuerliche Straffung der Augenlider anstehen könnte. Danach wird das Oberlid wieder mit einer fortlaufenden, nach außen „unsichtbaren“ Hautnaht verschlossen.
Beim Unterlid erfolgt der Schnitt unmittelbar unter den Augenwimpern. Auch hier lässt man den Schnitt in den Lachfältchen auslaufen, um später einen weicheren und v.a. unauffälligeren übergang zu schaffen. Durch die Einschnitte hindurch wird daraufhin die Haut von dem darunter liegenden Unterhautgewebe und der Muskulatur vorsichtig abgehoben. Nach Teildurchtrennung des ringförmigen Schließmuskels am Unterlid wird auch hier nach der Eröffnung des Septums das sich aus der Augenhöhle ins Unterlid vordrückende Fett vorsichtig entfernt. Dieses Fett verleiht dem Patienten das Erscheinungsbild der im Volksmund bekannten „Tränensäcke“. Anschließend wird die überschüssige Haut sehr vorsichtig und restriktiv entfernt.
Danach erfolgt der Verschluß der Unterlidhaut mit einer fortlaufenden, nach außen „unsichtbaren“ Hautnaht.